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Cages (2025))

LICHTINSTALLATION

Cages untersucht, wie digitale Systeme unsere Wahrnehmungen und Interaktionen einkapseln und dabei sowohl individuelle Identitäten als auch kollektive Strömungen formen. In einem von Algorithmen gesteuerten Zeitalter der Echokammern werden Informationen gefiltert, um unsere bereits bestehenden Überzeugungen zu verstärken und es entstehen Zyklen der Bestätigung, die Spaltungen und Isolation begünstigen. Unsichtbare Barrieren, die uns auf eine begrenzte Sicht der Welt beschränken.

Zwei Entitäten gehen endlos in getrennten Bahnen – Leben, beeinflusst von Zyklen vorgegeben von Großunternehmen und Aktionären. Flüchtige Momente deuten Annäherungen an, lösen sich jedoch auf bevor echte Verbindungen entstehen können. Ähnlich wie Käfige schränken die Strukturen, in denen wir leben, sinnvolle Interaktionen ein, während sie die Illusion von Freiheit vermitteln.

In polarisierenden Debatten wie dem Nahostkonflikt nimmt diese Dynamik noch schärfere Züge an. Fehlinformationen und Manipulationen gedeihen in diesen geschlossenen Räumen, verfestigen Identitäten und vertiefen die Gräben. Akteure nutzen Echokammern, um Erzählungen zu verzerren, Extremismus zu verherrlichen und Meinungsverschiedenheiten zu schüren. Statt Brücken zu bauen werden Identitäten dafür missbraucht Positionen zu verhärten, was eine Einigung noch unerreichbarer wirken lässt.

Dennoch verlassen wir uns weiterhin auf diese uns vertrauten Systeme und sehnen uns nach der Bestätigung all unserer Ansichten, auch wenn sie unser Weltverständnis einengen. Cages lädt dazu ein, darüber nachzudenken, wie diese Strukturen unser Leben formen, unsere Verbindungen einschränken und die Erzählungen beeinflussen, die wir über uns selbst und andere spinnen.

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